Workshops

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Die große Versuchung:
Cannabis und synthetische Drogen

Rotary District Governor Dr. Udo Feldheim (Neurologe) hatte anlässlich des 120jährigen Jubiläums von Rotary zu einer Präventionswoche aufgerufen. Mehr als 100 Gäste kamen zur Veranstaltung

Workshop 1: Umgang mit Cannabis u.a. Suchtstoffen. Herausforderungen für Schulen, Eltern, Kinder- und Jugendhilfe

Workshop 1: Umgang mit Cannabis u.a. Suchtstoffen. Herausforderungen für Schulen, Eltern, Kinder- und Jugendhilfe

Mit Sabine Müller (Jugendrichterin), Uwe Strewe(Oberstaatsanwalt)

Lehrer, Schüler, Mitglieder von Elternvertretungen, Studenten, Sozialpädagogen und interessierte Eltern und Großeltern haben sichin diesem Workshop zusammengefunden. Es wurden Handlungsmöglichkeiten bei Verdacht auf Suchtmittelmissbrauch diskutiert: u.a. Was können Eltern von der Schule erwarten? Dazu gehörten schulrechtliche Maßnahmen, Verhalten bei Drogenbesitz und -handel, Umgang mit weggenommenen oder gefundenen Drogen, Informationspflichten gegenüber Eltern.

Natürlich spielten auch die Ursachen für Drogenkonsum bei Jugendlichen eine Rolle, die Notwendigkeit frühzeitiger und wirksamer Suchtprävention. Unter Suchtprävention versteht man das Prinzip, "die gesunderhaltenden Ressourcen zu stärken und die Risikofaktoren, die einenriskanten Substanzgebrauch begünstigen und die Gesundheit gefährden, zurückzudrängen“.

Suchtpräventionin der Schule sollte vielschichtig angesetzt sein:

  • die SchülerInnen psychisch stabilisieren,
  • ihr Selbstwertgefühl stärken,
  • sensibilisieren,
  • Geborgenheit vermitteln und
  • gegenseitige Wertschätzung zählen dazu.

Was können Eltern präventiv tun, was, wenn (ihre) Kinder Drogen bereits konsumieren? Umfangreich war auch die Diskussion über das am 1.4.2024 in Kraft getretene Konsumcannabisgesetz mit all seinen Unzulänglichkeiten, insbesondere

  • was Rückwirkung,
  • ungeklärte Zuständigkeiten für Ordnungsmaßnahmen,
  • Überprüfung des erlaubten THC-Gehalts,
  • Feststellung und Verhinderung von Kindeswohlgefährdungssituationen bei "Anbau und Aufzucht von Pflanzen" in Haushalten mit minderjährigen Kindern,
  • Forderung nach mehr Prävention- wer macht und bezahlt das.

Zudem stellte die Jugendrichterin Sabine Müller den Arbeitskreis Sucht im Landkreis Sömmerda mit seinen Akteuren, Zielen und Methoden vor sowie die gemeinsam bewältigten Herausforderungen. Die Zeit war insgesamt recht knapp, aber es blieb trotzdem noch Raum, um Fragenzum Thema aus dem Teilnehmerkreis zu diskutieren.

Uwe Strewe

Workshop 2: Wie erkenne ich, dass jemand Drogen konsumiert hat bzw. süchtig ist?

Workshop 2: Wie erkenne ich, dass jemand Drogen konsumiert hat bzw. süchtig ist?

Wendy Oswald (Polizeihauptkommissarin), Regina Kirst (Leiterin derpsychosozialen ASB-Beratungsstelle Sömmerda)

  • Ausgehend vom biopsychosozialen Erklärungsmodell gab es eine kurze Einführung zu den Ursachen von Substanzkonsum und daraus resultierenden Suchterkrankungen.
  • Das Modell erklärt Erkrankungen als Störung der Interaktion von körperlichen, psychischen und sozialen Faktoren.
  • Ein besonderer Fokus lag auf dem Thema Konsum bei Kindern und Jugendlichen,
  • wobei die Auswirkungen auf die Hirnentwicklung berücksichtigt wurden.
  • Erläuterungen zum Substanzdreieck und
  • wie erkennen wir Konsum,
  • Auffälligkeiten an praktischen Beispielen mit Schwerpunkt auf die Substanzen Cannabis und Crystal.

Im Teilnehmerkreis befanden sich u. a. Mitarbeiter der SiT, Jugendamt, Jugendgerichtshilfe, Mutter-Kind-Heim und besorgte Eltern.

Workshop 3: Prävention und Suchtberatung

Workshop 3: Prävention und Suchtberatung

Willi Küster (Sozialarbeiter offene Arbeit, Mediator und Trainer für gewaltfreie Kommunikation), Antje Kahl (Gesundheitsamt Landkreis Sömmerda)

DerFocus dieses Workshops lag auf den Bedürfnissen, die all unserHandeln bestimmen und der Problematik, dass wir oft nicht mit unseren Bedürfnissen verbunden sind, sondern Handlungen zur Bedürfniserfüllung für das eigentliche Bedürfnis halten.

Kinderkommen mit der Erfahrung auf die Welt, dass ihnen die Bedürfnisse nach Wachstum und Geborgenheit im Mutterleib in einem so hohen Maß erfüllt wurden, dass sie diese Gefühlsqualität im Lauf ihres Lebens immer wieder suchen werden. Die Herausforderung für die Eltern besteht darin zu erkennen, wann Unterstützung und Nähe nötig ist, und wann und in welchem Maß sie Freiraum geben sollten, umihren Kindern eigene Erfahrungen und Selbstwirksamkeit zuermöglichen.

Bekommen Kinder nicht die Möglichkeit, sich diese und andere Bedürfnisse zuerfüllen, suchen sie sich Wege, die ihrer Entwicklung schaden könnten und auch zu einem Suchtverhalten führen können. Die beste "Strategie", um mit Kindern und Jugendlichen in einewertschätzende Verbindung zu kommen und über ihre Bedürfnisse und deren mögliche Erfüllung zu reden, ist ein empathisches Gespräch. Wie das in der Praxis aussehen kann und welche Fallstricke den Faden der Empathie wieder reißen lassen können war weiterer Inhalt des Workshops. Außerdem hat Antje Kahl die Wertemauer vorgestellt, diesie mit den Kindern in der Schule erarbeitet hat und die eine Möglichkeit darstellt, Alternativen zu Drogenkonsum finden zukönnen.

Insgesamt hatten wir den Eindruck, dass die TN sehr zufrieden mit dem Workshopund unserer Präsentation gewesen sind.

über 100 Interessierte nahmen teil