Revolutiontrain 2018

Revolutiontrain 2018

Der Revolution Train macht Halt im Zughafen

SuPEr e.V. schreitet konsequent voran nach dem Motto: Keine Macht den Drogen. Der Verein zur Förderung von Suchtpräventionsmaßnahmen-Erfurt setzt seine Ankündigung, den Anti-Drogen-Zug nach Erfurt zu holen, in die Tat um. „Vom 4. bis zum 7. September wird der Revolution Train im Erfurter Zughafen Halt machen“, so die beiden Vorsitzenden des Vereins Prof. Dr. Marion Eich-Born und Dr. Denise Lundershausen. Dem Vereinsteam, das sich interdisziplinär zusammensetzt, ist es gelungen, über Spenden die Finanzierung von vier kompletten Aufenthaltstagen dieses breitenwirksamen Anti-Drogen-Instruments abzusichern. „Das war eine ziemliche Herausforderung“, so die beiden Vorsitzenden, „denn für vier Tage mussten ca. 40.000 Euro aufgebracht werden. Wir waren überrascht, wie viele Spender Ihre Bereitschaft erklärten, sich an dieser Aktion zu beteiligen. Dabei ist festzuhalten, dass nicht 1 Euro von der öffentlichen Hand, weder vom Land noch von der Stadt Erfurt beigesteuert wurden.“

Insgesamt haben sich 18 weiterführende Schulenmit über 1800 Schülerinnen und Schülern (Klassenstufen 9 und 10) angemeldet. Sie werden vom Einstieg über sechs Waggons hinweg bis zum Ausstieg multimedial erleben, welche Weichenstellungen sechs gleichaltrige Jugendliche in Ihrem Leben durch Drogenkontakte genommen haben.Es handelt sich um reale Geschichten, die filmisch dargestellt wurde. Von Waggon zu Waggon wechseln sich Filmsequenzen und Rollenspiele mit den Jugendlichen an nachgestellten Schauplätzen ab. „Überzeugend ist die Lebensnähe, die uns von ehemaligen Abhängigen bestätigt wird.“Sie wissen, wie schwer es ist, sich aus den Klauen der Drogen zu befreien.

In der letzten Woche waren zwölf Erfurter Persönlichkeiten in Prag, um sich als pädagogische Begleiter für die Besuchergruppen schulen zu lassen. Sie kamen begeistert wieder nach Erfurt zurück und freuen sich auf die bevorstehenden vier Tage mit Schülerinnen und Schülern am Zughafen. An der Wirksamkeit des Zuges haben sie keinen Zweifel, denn die Botschaften des RT erreichen nicht nur die Wissensebene zum Thema Substanzwirkung, sondern berühren zugleich die Gefühls- und Handlungsebenen. Lernprozesse sind erfolgreicher, wenn sie nicht nur die Wissensebene, das Denken, umfassen, sondern auch Gefühle ansprechen undHandlungsalternativen einbeziehen. In Rollenspielen werden die Jugendlichen aufgefordert, Entscheidungen für sich zu treffen und alternative Handlungsmöglichkeiten zu benennen.

Ausgangspunkt für die Initiative zur Drogenprävention war eine Veranstaltung der Frauen Union im Januar dieses Jahres zum Thema „Drogen? – Nein Danke!“ Über 120 Teilnehmer diskutierten im Anschluss zur Podiumsdiskussion rege über zum Teil offen auf den Straßen der Stadt gehandelte Drogen. Mittlerweile hat diese Welle auch die Erfurter Schulen erreicht. Lehrer, Eltern und Experten kamen zu dem Schluss, dass wir mehr tun müssen, um unsere Jugendlichen zu erreichen. Da Oberbürgermeister und Stadtverwaltung das Problem verleugnen, erfolgte am 1. März 2018 die Gründung des Vereins SuPEr e.V. Innerhalb von nur drei Wochen waren notarielle Beurkundung, Registereintrag, Feststellung der Gemeinnützigkeit durch das Finanzamt erledigt und die Spendenaktion ins Leben gerufen. „Wir können mit Fug und Recht sagen, dass wir die Umsetzung in Rekordzeit bewältigt haben. Das war nur möglich, weil wir unter unseren Mitgliedern Persönlichkeiten aus allen Teilen der Gesellschaft gewinnen konnten, die sich aus tiefster Überzeugung diesem Thema zugewandt haben. Wir werden es auch nicht bei der einmaligen Organisation des Anti-Drogen-Zugs belassen, sondern denken bereits heute über ein umfassendes Folgeprogramm nach.“

Pädagogische Begleiter durch den Anti-Drogen-Zug

Pädagogische Begleiter durch den Anti-Drogen-Zug

v.l.n.r. v.l.n.r.: Pavel Tuma (RT), Patrizia Jonson (RT) Benedikt Grünbauer (RT), Marion Eich-Born, Sabine Volquardsen; Jörg von Daake (RT), Nancy Achilles, Nicole Mäurer (Polizei Erfurt), Ulrich Born, vorne Robert Kahle, Daniel Weise