Eine gute Gesprächssituation schaffen
Fragen, die uns auf der Seele liegen, lassen sich nicht zwischen Tür und Angel besprechen.
Nehmen Sie sich Zeit und reden Sie miteinander, wenn alle Beteiligten entspannt und nicht „auf dem Sprung“ sind. Setzen Sie sich möglichst ungezwungen zusammen, denn konfrontative Gespräche mit beiden Eltern auf der einen und dem Kind/Jugendlichen auf der anderen Seite können wie ein Verhör wirken.
Die eigenen Sorgen klar formulieren
Sprechen Sie offen von Ihren Sorgen um das Wohl Ihres Kindes, ohne Ihren Sohn/Ihre Tochter mit Verdächtigungen, Vermutungen und Unterstellungen zu „überfallen“. Geben Sie Ihrem Kind keinen Anlass zu lügen, um sich zu verteidigen oder um Ihre Befürchtungen zu zerstreuen.
Die Situation klären, ohne „Geständnisse“ zu erzwingen
Geben Sie sich nicht mit vorschnellen oder unklaren Aussagen zufrieden, wenn Sie Fragen an Ihr Kind haben. Bleiben Sie hartnäckig. Erzwungene Geständnisse, die Ihr Kind zum „Schuldigen“ machen, bringen jedoch nichts.
Nicht provozieren lassen!
Jugendliche können ganz schön nerven – besonders ihre Eltern!
Lassen Sie sich nicht aus dem Konzept bringen oder provozieren.
Gerade bei einem Thema wie Suchtmittel ist ein kühler Kopf wichtig. Schließlich wollen Sie sich nicht mit Ihrem Kind streiten, um Recht zu behalten, sondern gemeinsam nach Regeln für das Zusammenleben suchen.
Den eigenen Umgang mit Suchtmitteln offen ansprechen
Wenn Sie nicht selbst darüber sprechen, wird es Ihr Kind tun!
Informationen einfließen lassen, ohne ein „Expertengespräch“ zu beginnen
Sachkenntnisse über die Zusammensetzung und Wirkung von Suchtmitteln und vor allem über die Risiken des Konsums sind wichtig. Damit können Sie wichtige Informationen an Ihr Kind weitergeben und zugleich das Gespräch auf einer sachlichen Ebene halten. Mit Ihrem Kind über Drogen zu „fachsimpeln“ und gegenseitige Wissenslücken aufzuspüren, trägt jedoch nicht dazu bei, für das Thema Drogen eine gemeinsame Lösung zu finden. Alle Drogen sind gefährlich; es macht keinen Sinn, sich darüber die Köpfe heiß zu reden, welcher Suchtstoff schlimmer bzw. weniger schlimm ist.
Ein gemeinsames Ziel ansteuern
Mit einem einzigen Gespräch lässt sich keine umfassende Lösung des Problems Suchtmittelkonsum finden. Steuern Sie daher Teilziele an: Es ist schon ein großer Schritt, wenn Sie Ihren Standpunkt zu Suchtmitteln klar zum Ausdruck gebracht haben. Bleiben Sie im Gespräch mit Ihrem Kind, stellen Sie gemeinsam Regeln für das Verhalten zu Hause auf und bieten Sie Ihrem Kind alternative Gesprächspartner an, z.B. in einer Beratungsstelle.
Quelle: „Über Drogen reden“ BZgA